Kinder- und Jugendorganisationen fordern Beteiligung am Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität – auch sächsische Jugendverbände unter den Mitzeichnenden.
Mehrere Trägerorganisationen der Kinder- und Jugendarbeit haben in einer gemeinsamen Stellungnahme zur Beteiligung von Jugendherbergen und Einrichtungen der außerschulischen Jugendbildung am Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität (SVIK) auf dringenden Handlungsbedarf hingewiesen. Sie fordern, dass die außerschulische Jugendbildung ausdrücklich als förderfähige Infrastruktur in die Landesprogramme zur Mittelverwendung aufgenommen wird.
Das SVIK stellt insgesamt 500 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen bereit, davon 100 Milliarden für Länder und Kommunen. Damit soll die öffentliche Infrastruktur modernisiert und klimaneutral gestaltet werden. Die unterzeichnenden Organisationen warnen jedoch: Wenn Jugendherbergen, Bildungsstätten und andere außerschulische Lernorte nicht berücksichtigt werden, drohen zentrale Orte der Jugendarbeit verloren zu gehen.
Konkrete Forderungen:
- Mindestens 5 % der SVIK-Mittel sollen der Jugend- und Bildungsinfrastruktur zugutekommen.
- Eine eigene Investitionslinie für Kinder- und Jugendübernachtungsstätten soll auf Landesebene eingerichtet werden.
- Eine Förderquote von mindestens 80 % ist notwendig, um energetische Sanierungen, Barrierefreiheit und Digitalisierung auch für gemeinnützige Träger zu ermöglichen.
Unter den Mitzeichnenden sind auch mehrere im Kinder- und Jugendring Sachsen (KJRS) vertretene Jugendverbände, darunter u.a. der CVJM Sachsen, die Evangelische Jugend, die Katholische Jugend, die Naturfreundejugend und die Kindervereinigung Sachsen. Damit ist klar: Diese Forderungen betreffen unmittelbar die Jugendbildungslandschaft in Sachsen.
Der KJRS begrüßt die Initiative ausdrücklich. „Das Sondervermögen eröffnet den Bundesländern die Chance, Orte für junge Menschen zukunftsfähig, nachhaltig und krisenfest zu machen. Auch an diesem Thema kann man zeigen, dass Kinder und Jugendliche wichtig sind.“, sagt Wencke Trumpold, Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendring Sachsen e.V.
Viele Einrichtungen seien in die Jahre gekommen, Bau- und Energiekosten massiv gestiegen, und nach den Pandemiejahren fehle oft das Geld für notwendige Investitionen. Ohne öffentliche Unterstützung drohe ein weiterer Verlust wichtiger Bildungs- und Begegnungsorte – besonders in ländlichen Regionen.
👉 Zur vollständigen Stellungnahme der AG Kinder- und Jugendübernachtungsstätten (PDF)