Jugend im Strukturwandel (Lausitzer Revier)
Stärkung der Interessen und Bedarfe junger Menschen in den Prozessen des Strukturwandels
Projektziele
Der für 2038 geplante Kohleausstieg verändert auf besondere Art die Lebenswelt der Menschen in den betroffenen Gebieten. Den besonderen Herausforderungen des Strukturwandels im Lausitzer Kohlerevier Rechnung tragend, sollen innerhalb dieses Projekts Ressourcen zur Begleitung der Prozesse des Strukturwandels bereitgestellt werden. Dabei sollen vor allem die Interessen und Bedarfe junger Menschen in die Entwicklung und Umsetzung konkreter Konzepte eingebracht werden. Entscheidungsträger*innen in Politik und Verwaltung sollen zur Umsetzung der Normierungen der Sächsischen Kommunalverfassungen im Bereich der Mitbestimmung und Beteiligung junger Menschen (§47a SächsGemO bzw. §43a SächsLKrO) beim Strukturwandel ermuntert und im Bedarfsfall zu konkreten Möglichkeiten der praktischen Umsetzung dieses Gedankens beraten werden.
Die jungen Menschen in der Strukturwandel-Region sollen in der Lausitz nicht nur künftig eine lebens-, liebens- und bleibenswerte Umgebung vorfinden, sondern müssen bereits heute, trotz vielfältiger Transformationsprozesse, angemessen an den sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden.
Der Strukturwandel (und die damit verbundenen finanziellen Fördermöglichkeiten) ist eine möglicherweise einmalige Chance, das Lausitzer Braunkohle-Revier zukunftsfest weiter zu entwickeln, sodass die Lausitz anschließend besser "dasteht" als vor dem Kohleausstieg. Dafür müssen die Bürger- und vor allem die Jugendbeteiligung ehrlich gewollt und gut gemacht sein.
Das LUPO-Projekt analysiert dafür zunächst die vorhandenen regionalen und örtlichen Bedingungen und Gegebenheiten. Gemeinsam mit relevanten Akteur*innen vor Ort sollen daraufhin die spezifischen Konzepte und Angebote entwickelt und umgesetzt werden. Zur Unterstützung der regionalen und lokalen Akteure hält LUPO Beratungs- und Prozessbegleitungs-Angebote sowie Arbeitshilfen bereit.
Angebote für
→ Fachkräfte der Jugendarbeit
→ Mitarbeiter*innen in Stadt- und Gemeinde-Verwaltungen
→ Bürgermeister*innen und Kommunalpolitiker*innen
So kann Lupo Sie unterstützen:
- Wissensvermittlung über aktuelle Prozesse des Strukturwandels im Lausitzer Revier
- Wissensvermittlung über Grundlagen und Methoden der Jugendbeteiligung im Strukturwandel
- Vernetzung regionaler und lokaler Akteure für nachhaltige Jugendbeteiligung im Strukturwandel
- Beratung zu individuell geeigneten Formen von Jugendbeteiligung vor Ort
- Beratung zu Finanzierungsmöglichkeiten für Jugendbeteiligungsvorhaben
- Begleitung von Jugendbeteiligungsprozessen in Organisationen und Kommunen
- Qualifizierung von Multiplikator*innen für Jugendbeteiligung im Strukturwandel
Unserer Arbeit wird unterstützt von der Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung Sachsen.
LUPO im Lausitzer Braunkohlerevier – wo wir wirken
Die Strukturwandelregion liegt im Gebiet der beiden Bundesländer Brandenburg und Sachsen. Sie umfasst in Brandenburg die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und die Stadt Cottbus. Im sächsischen Teil der Lausitz liegen die Landkreise Bautzen und Görlitz. Die Stadt Cottbus ist in Brandenburg gelegen und ist die Größte der Lausitzer Städte mit knapp 100.000 Einwohner*innen. Danach folgen die Städte Görlitz mit 55.980 und Bautzen mit 38.425 Einwohner*innen (Stand 2019).
In der politischen Debatte ist vermehrt der Begriff der „im Kern betroffen Regionen“ zu vernehmen. Dieser lässt sich nachvollziehen, jedoch schwer eingrenzen. Demgegenüber steht die Argumentation das beide sächsischen Landkreise insgesamt vom Strukturwandel betroffen sind und als jeweiliges Ganzes betrachtet werden müssten.
Für unser Projekt allerdings erscheint die Eingrenzung des Gebiets mit Bezug auf die Idee der „Kernbetroffenheit“ durchaus hilfreich. Wir greifen hier weitgehend auf das LEADER-Fördergebiet Lausitzer-Seenland zurück. Dieses erstreckt sich über beide Landkreise im sächsischen Teil des Lausitzer Braunkohlereviers. Ein etwas weitreichenderes räumliches Verständnis ergäbe sich unter Einbeziehung der A4 als sozialräumliche Grenze und deren nördlich gelegene Region. Beide Versuche der Eingrenzungen haben jeweils Vor- und Nachteile. Für unsere Arbeit hilft die Thematisierung der Kernbetroffenheit zunächst einen räumlichen Fokus zu setzen, der aber nicht außer acht lässt, dass auch die restliche(n) Region(en) der beiden Landkreise von Relevanz sind.
Für die engere Betrachtung der Bevölkerungszahl und der weiteren Arbeit scheint eine Verschränkung der Leader-Region und der nördlichen A4 Region als sinnhaft. Die Eingrenzung bezieht sich in diesem Fall auf die Planungsräume Hoyerswerda, Weißwasser sowie Anteile von Niesky, Bautzen und Kamenz.
Im Landkreis Görlitz die Gemeinden... |
| … und im Landkreis Bautzen die Gemeinden |
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Förderhinweis
LUPO ist einer von zwei Projektzweigen des in 9/2021 gestarteten Projektes „Stärkung jugendlicher Gesellungsformen im Freistaat Sachsen (SjGF)“. Der zweite Projektzweig FLEX verfolgt die Stärkung & Weiterentwicklung des Flexiblen Jugendmanagements in Sachsen als einem wirksamen Hebel zur Förderung jugendlicher Gesellung im ländlichen Raum.
Die Projekte LUPO und FLEX sind Teile des Projektes "Stärkung jugendlicher Gesellungsformen im Freistaat Sachsen".
Das Projekt "Stärkung jugendlicher Gesellungsformen im Freistaat Sachsen" wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.