WhatsApp, Telegram und Co. - Messenger

Junge Menschen erreichen, im Austausch bleiben, selbst erreichbar bleiben: Messenger auf dem Smartphone haben vieles vereinfacht doch spätestens die DSGVO hat das Thema Datenschutz speziell bei Messenger-Diensten in den Fokus gerückt. Was lässt sich eigentlich noch nutzen und gibt es überhaupt sichere Messenger? Auf dieser Seite geben wir einen Überblick.

 

WhatsApp

WhatsApp ist zumindest in Deutschland der wohl bekannteste Messenger für das Smartphone. Der Großteil junger Menschen ist über den Dienst erreichbar, was ihn für die Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit sehr attraktiv macht. Doch viele von euch werden schon von Datenschutzproblemen in Bezug auf WhatsApp gehört haben. In der Tat ist die App, die zu Facebook gehört, nicht unproblematisch. Der Sitz und die Datenverarbeitung in den USA sowie das Teilen des kompletten Adressbuches mit Facebook - auch jener Kontakte, die WhatsApp gar nicht nutzen: WhatsApp ist in unseren Kontexten praktisch nicht datenschutzkonform einsetzbar.

 

Telegram

Telegram wird häufig als datenschutzfreundliche Alternative zu WhatsApp empfohlen. Der Sitz in Dubai, zuvor Russland und die insgesamt sehr undurchsichtige Firmenstruktur machen jedoch misstrauisch. Und in der Tat gibt es auch bei Telegram große Mängel beim Datenschutz. Zwar tauscht die App, anders als WhatsApp, zumindest offensichtlich keine Daten mit anderen Diensten eines großen Konzerns aus. Es werden jedoch dennoch Kontakte aus dem Adressbuch synchronisiert, die Telegram gar nicht nutzen. Dies lässt sich bis zu einem gewissen Grad steuern, empfehlen können wir die App jedoch nicht.

 

Wire

Wire ist ein sehr sicherer und quelloffener Messengerdienst mit Sitz in der Schweiz (die Schweiz gilt im Sinne der DSGVO als sicheres Drittland). Für den privaten Gebrauch ist die App kostenfrei. Eine Synchronisation des Adressbuches ist nicht zwingend nötig.

 

Threema

Threema gilt ebenfalls als einer der sichersten Messenger, ebenfalls mit Sitz in der Schweiz. Die App ist jedoch leider nicht kostenfrei verfügbar.

 

Signal

Signal wird häufig als sichere und quelloffene Alternative zu WhatsApp empfohlen, allerdings mit Sitz in den USA.

 

Slack

Slack ist ein für Vereine und Verbände gut geeigneter Messenger, der in der Basis-Version kostenfrei zu haben ist und besonders dann seine Stärken ausspielt, wenn in verschiedenen Gruppen diskutiert werden soll. Für NGOs gibt es ein kostenfreies Upgrade, in dem auch der Abschluss eines Vertrages zur Auftragsdatenverarbeitung möglich ist, den man nach DSGVO mit allen externen Anbietern schließen muss, die personenbezogene Daten verarbeiten. Je nach Tarif ist die Wahl der "Datenresidenz" EU wählbar, so dass die Datenverarbeitung in der EU geschieht.

 

Microsoft Teams

Teams ist Slack in vielen Punkten, insbesondere der Kommunikation in Gruppen, sehr ähnlich, in Office 365 bereits enthalten, in einer Basis-Version jedoch auch kostenfrei nutzbar. Der Abschluss eines Vertrages zur Auftragsdatenverarbeitung ist abhängig vom Tarif möglich, ebenso die Wahl von Serverstandorten in Deutschland.

 

Synology Chat

Chat ist eine Software, die auf einem Synology NAS - einer Art Mini-Server - installiert werden kann, es sind Apps für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar. Die App ist in ihrer Oberfläche und den Funktionen Slack sehr ähnlich. Der große Vorteil ist jedoch der Serverstandort, denn das kann auch das eigene Büro sein. Über die Daten behält man somit die volle Kontrolle. Viel mehr Sicherheit geht nicht.

 

Microsoft Skype

Skype kennen viele schon lange als Videokonferenz-Plattform. Skype kann jedoch auch als ganz klassischer Messenger-Dienst eingesetzt werden, der auch Gruppenunterhaltungen unterstützt. Die Apps sind kostenfrei, die Serverstandorte in der Regel in den USA.

 

Zum Weiterlesen:

Verbraucherzentrale | WhatsApp-Alternativen
 

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Jürgen Bahr

Jürgen Bahr

Referent

  • Nachhaltigkeit und Ländliche Entwicklung
  • Datenschutz und Digitalisierung
  • Kinder- und Jugendbeteiligung